Im Verlauf meines Studiums vertiefte ich mein Wissen im Bereich Raumakustik, insbesondere hinsichtlich des Parameters Klarheitsmaß (C80). Dieses Interesse fand seinen Höhepunkt in meiner Bachelorarbeit, die sich praxisbezogen mit der Untersuchung der Durchsichtigkeit bei der Wiedergabe elektronischer Musik über Beschallungsanlagen beschäftigte.
Das Ziel der Arbeit war es, die Aussagekraft des Klarheitsmaßes (C80) für die raumakustische Bewertung von Clubs zu überprüfen. Dabei diente die folgende Leitfrage als Ausgangspunkt: Welche Aussagekraft hat der raumakustische Parameter C80 für die Bewertung des Raumes in Bezug auf die Durchsichtigkeit bei der Wiedergabe elektronischer Musik über eine Beschallungsanlage? Um diese Frage zu beantworten, führte ich umfangreiche raumakustische Messungen in Hamburger Techno-Clubs durch. Ergänzend wurden die Hörtests mit mehreren Probanden durchgeführt, um die subjektive Wahrnehmung der Räume zu erfassen und mit den Messergebnissen abzugleichen. Die Arbeit verbindet theoretische Grundlagen mit praxisnaher Anwendung und bietet wertvolle Einblicke in die Bewertung und Optimierung von Raumakustik für elektronische Musik in Live-Umgebungen.
Abstract
Für eine objektive Beurteilung der Zeit- und Registerdurchsichtigkeit besteht das Klarheitsmaß C80, allerdings wurde dieser Parameter in der Vergangenheit ausschließlich für die Darbietung klassischer Musik in Konzertsälen verwendet. Ob das Klarheitsmaß ebenfalls eine Aussagekraft für die Wiedergabe elektronischer Musik über eine Beschallungsanlage hat, wird in dieser Fallstudie überprüft. Dafür sind mit Hilfe raumakustischer Messungen, bei denen der Raum auditiv angeregt wurde und über die gemessene Impulsantwort empirische Größen berechnet werden können, acht Räume Hamburger Techno-Clubs vermessen worden. Zusätzlich wurde über Hörversuche an denselben Orten subjektiv untersucht, wie die Durchsichtigkeit zweier Musikbeispiele und weiteren korrelierender Größen empfunden werden. Die Auswertung zeigt, dass die subjektiven Beurteilungen mit den objektiveren Messergebnissen grundsätzlich vergleichbar sind. Allerdings bestehen dennoch mehrere Abhängigkeiten zu Beschallungsanlage und Signal, die für Forschungspotenzial sorgen. Verglichen zur ursprünglichen Untersuchung in Bezug auf klassische Musik ist für elektronische Musik eine größere Klarheit von 2,9 dB erforderlich.