Das moderne Musiktheater HEAT, das im November 2024 Premiere feierte, widmet sich dem Thema Klimawandel und erzählt die Geschichte einer Sängerin, die auf ihre Begleiterin wartet, deren Anreise durch extreme Wetterbedingungen beeinträchtigt wird. Der künstlerische Zusammenschluss Affekt und Geste verfolgt das Ziel, barocke Spieltechniken zeitgemäß zu interpretieren, unter anderem durch den Einsatz von Videoprojektionen als Bühnenbild und einer immersiven klanglichen Gestaltung, die den gesamten Raum einbezieht.
In diesem Projekt war ich als Audioingenieur, Sounddesigner und Konzeptionist für innovative Beschallungslösungen tätig. Eine zentrale Anforderung bestand darin, musikalische und klangliche Inhalte präzise per Cue abzuspielen und ein harmonisches Zusammenspiel mit der Live-Performance zu gewährleisten. Neben der klassischen zweikanaligen Frontbeschallung für atmosphärische Geräusche und Soundmarks habe ich ein immersives Lautsprechersystem eingerichtet, das rund um das Publikum sechs separate Lautsprecher einsetzte. Diese Anordnung ermöglichte eine experimentelle und facettenreiche Klanggestaltung, bei der instrumentale Einspielungen räumlich erlebbar wurden. So konnte beispielsweise die übermenschliche Stimme des Charakters Phaethon eindrucksvoll inszeniert und einzelne virtuelle Instrumente als eigene elektroakustische Klangquelle dargestellt werden.
Darüber hinaus wurden Telefongespräche technisch so gestaltet, dass sie einen klaren Kontrast zur realen Interaktion auf der Bühne bildeten. Abschließend habe ich das gesamte Stück in separaten Audiospuren aufgezeichnet, um in Kombination mit dem Videomitschnitt eine hochwertige digitale Fassung zu erstellen. Diese Aufnahme umfasste zusätzlich auch die unverstärkten musikalischen Elemente und sicherte eine detailreiche Dokumentation des Werks.



