Das im Rahmen des universitären Moduls „Virtual Acoustic Reality“ Anfang 2025 entstandene Soundbar-Projekt widmet sich der ambitionierten Herausforderung, räumliches Hörerlebnis über ein kompaktes Lautsprechersystem zu realisieren. Als Teil des Teams lag der Fokus auf der Konzeption und Optimierung der akustischen und digitalen Komponenten, um durch innovative Signalverarbeitung einen deutlich erweiterten Sweet Spot für den Zuhörenden zu ermöglichen.
Das Herzstück dieser Soundbar ist die auf dem integrierten Digitalen Signalprozessor (DSP) implementierte Cross-Talk-Cancellation (CTC). Diese Technik nutzt Schallauslöschung, um an den Ohren des Zuhörenden die Übersprache zwischen den Kanälen zu eliminieren, wodurch die virtuelle Breite der Klangbühne über die physische Ausdehnung der Soundbar hinausgeht. Töne können so präzise von der Seite wahrgenommen werden, was das Hörerlebnis wesentlich immersiver gestaltet.
Die Hardware-Entscheidungen und das Gehäusedesign waren darauf ausgerichtet, diesen Effekt maximal zu unterstützen:
- Breitband-Chassis (Tangband W4-2142) wurden gewählt, um den Frequenzbereich von Grund auf optimal abzudecken und die CTC-Leistung zu verbessern.
- Der Abstand der Chassis ist speziell auf eine effektive Auslöschung im kritischen Bereich zwischen 400 Hz und 5 kHz optimiert, in dem das menschliche Richtungshören besonders ausgeprägt ist.
- Die akustische Entzerrung des Frequenzgangs sowie die CTC selbst erfolgen vollständig digital auf dem DSP, was eine präzise Anpassung ermöglicht.
Die Arbeit umfasste dabei insbesondere die technische Optimierung der CTC-Filter auf Basis von Messungen mit einem Kunstkopf, um eine bestmögliche binaurale Wiedergabequalität zu gewährleisten. Durch die Kombination aus durchdachtem Gehäusebau mit Bassreflex-Erweiterung im Tiefton und hoch entwickelter DSP-Programmierung entsteht ein Lautsprecher, der nicht nur klanglich hochwertig ist, sondern auch eine überzeugende virtuelle Akustik liefert.


